Heute am frühen Abend:

Die Haare vom Wind zerzaust sitze ich an Deck der “Pride of Kent“, die Fähre, die mich von Calais nach Dover bringt.

Nach rund fünf einhalb Stunden Fahrt eine willkommene Abwechslung. Ich kann mir die Beine vertreten, frische Seeluft atmen und komme trotzdem voran. Warum ich gerade über den Ärmelkanal schipper? Ich fahre gerade meinen letzten Tagen in England entgegen. Da ich keine Seminare oder sonstige Termine an der Uni mehr habe und “nur“ noch meine Masterarbeit schreiben muss, breche ich meine Zelte in England ab und ziehe zumindest für den Sommer wieder nach Deutschland in die Heimat. So spare ich mir die rund 700 Euro Miete pro Monat und komme um die Unannehmlichkeiten einer Fernbeziehung herum. Am Donnerstag habe ich mein allerletztes Uniseminar als Student, am Freitag ziehe ich aus und fahre die gesamte Strecke zurück.

Während die französusche Küste noch in greifbarer Nähe zu sein scheint, zeichnet sich am Horizont vor uns bereits das Inselreich der Nicht-EM-Teilnehmer ab.

Hinter mir liegen rund 500 Kilometer Autobahn in vier verschiedenen Staaten. Vor mir liegen nochmal rund anderthalb Stunden Fahrt, allerdings auf der völlig ungewohnten, linken Seite der Fahrbahn. Wenn ich Glück habe, schaffe ich es noch pünktlich zum Anpfiff des zweiten Spiels schaffen.

Oh, gerade kommt eine Dame vorbei und fragt, ob ich eine Massage möchte. Na klar, aber extra zahlen will ich dafür nicht. Das sollte im Preis von 182 Euro für Hin- und Rückfahrt bereits enthalten sein.

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So weit kam ich heute Nachmittag. Morgen gibts mehr und noch ein paar mehr Fotos.

Als Vorgeschmack gibts ein Foto der Steilküste vor Dover: