Mein letzter Beitrag ist jetzt auch schon wieder eine Weile her. Weihnachten als Stichwort dürfte genügen.
Vor einer Woche war ich in Wales wandern. So war jedenfalls der Plan. Aus Wandern wurde allerdings nichts, das Wetter hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Es wurde richtiges Bergsteigen.
Der Zettelkasten des Soziologen Niklas Luhmann wurde am Wochenende aus den staubigen Gewölben der Uni Bielefeld geholt und war erstmals für wenige Stunden öffentlich zugänglich.
Das Leben in England ist teuer. Das ist ja nichts Neues und war mir auch klar, bevor ich hierhin gekommen bin. Dabei ist es derzeit sogar noch halbwegs 'günstig' aus kontinentaleuropäischer Sicht, dank des starken Euros. Den Briten kann das relativ egal sein, sie haben nämlich ein Ass im Ärmel!
Für alle, die sich derzeit über emails von mir zu den unmöglichsten Zeiten wundern oder mich zu "normalen" Zeiten nicht erreichen können, hier kommt die Antwort.
Ich bin Europäer. Jedenfalls habe ich neben meiner deutschen Staatsbürgerschaft auch eine Europäische. Das ist auch in meinem Reisepass vermerkt. Ich bin einer von 490 Millionen EU-Bürgern. Europa, oder genauer gesagt die Europäische Union, besteht aus 27 Nationalstaaten, spricht 23 Amtssprachen und erstreckt sich über eine Fläche von 4.324.782 Quadratkilometer. 60 Millionen – oder 12% - meiner europäischen Mitbürger wohnen im Vereinigten Königreich Großbritannien. So ganz glücklich sind sie mit ihrer europäischen Staatsbürgerschaft aber nicht.
Wie bereits angekündigt werde ich in der nächsten Zeit meinen Campus genauer vorstellen. Meine Zimmer-Vorstellung muss dabei als Eisbrecher herhalten.
Viele meiner Freunde weilen derzeit irgendwo auf diesem Globus. Heute habe ich endlich wieder länger mit einem guten Freund telefoniert, der sich derzeit für ein Jahr in Mexiko aufhält. Etwas später haben wir dann noch einen weiteren Freund in Potsdam hinzugeschaltet, da wir etwas diskutieren wollten. Da es gerade kurz vor Mitternacht in Deutschland war kamen wir auf die Streicherversion der National- und der Europahymne zu sprechen, die der Deutschlandfunk immer zum Ausklang des Tages spielt.
Heute habe ich meine ersten beiden Assignments eingereicht. Nach einigen sehr schlafarmen und arbeitsintensiven Nächten habe ich meine beiden Essays fertig gestellt. Die Deadline wird hier ganz strikt gehandhabt: Punkt zwölf Mittags müssen sie spätestens bei der Sekretärin abgegeben werden und von uns auf einer speziellen Webseite hochgeladen werden.
Als ich gerade bei Spiegel Online vorbeischaute empfing mich die Seite mit einer Eilmeldung "Explosion im Osten Londons - gigantische Rauchsäule". Mh, was ist da wohl los? Explosionen und gigantische Rauchsäulen in Metropolen der westlichen Hemisphäre sind in Zeiten des "Global War on Terror" und der Post 9/11 Ära doppelt beunruhigend.
Vorgestern kam ein Paket von meinen Eltern mit meinem Drucker, meinen DVDs und einer Ladung Schokolade. Das kam genau zur richtigen Zeit. Den Drucker brauchte und brauche ich unbedingt um massenweise Literatur zu drucken und die Schokolade als Nervennahrung.
Nachdem ich gestern die ganze Zeit ein Kratzen im Hals hatte und Abends dann auch noch leichtes Fieber hatte, wusste ich schon, dass der heutige Tag nicht gut werden konnte. Ich hatte recht. Aspirin Plus C zum Frühstück, keine Halsbonbons oder ähnliches, aber einen dröhnenden Schädel. Eigentlich hätte ich ja nix gegen einen Tag im Bett, aber ich muss nächste Woche zwei Essays abgeben und da bleibt mir jetzt nix anderes übrig, als mich mit allem möglichem Schund vollzupumpen und den Rest der Bibliothek anzustecken. Schöne Scheiße.
Gutes muss nicht unbedingt teuer sein. Microsoft bietet für Schüler und Studenten in einigen Ländern - zum Glück auch in Großbritannien - das umfassende Software Paket Office 2007 Ulitmate für läppische 39 Pfund an, das sind gerade mal 56 Euro. Regulär kostet das Paket laut Amazon.de 849 Euro, somit das 15-fache.
Tamara und Cat haben gestern eine super Halloween-Party bei uns im Common Room organisiert.
Ich bin gestrandet. Nur leider ohne Sand. Und ich bekomme sogar 4,50 € dafür. Da könnte ich aber auch gut drauf verzichten. Gestrandet bin ich am Flughafen Dortmund - mein Flugzeug steht in Rom.
Da ich für ein paar Tage zu einem Seminar in Deutschland war, habe ich auch meine Eltern besucht und am Sonntag die Gelegenheit genutzt mich in der heißen Badewanne zu versenken. Dabei ging mir dann durch den Kopf, dass die Badewanne in etwa so groß ist, wie mein gesamtes Bade"Zimmer" in London.
Seit heute bin ich endlich offiziell ein Student der Royal Holloway, University of London! Der ganze Prozess hat etwas länger gedauert, und ich kam mir vor wie bei "Asterix und Obelix erobern Rom" auf der Jagd nach dem Passierschein A38.
Der Koffer ist ausgepackt und die ersten Tage habe ich auch sehr gut überstanden. Am Sonntagmorgen hat mich mein Wecker um halb fünf aus dem Schlaf gerissen und ich hab mich auf den Weg zum Flughafen Tegel gemacht. Es ist erstaunlich, wie ruhig Berlin um diese Uhrzeit ist. Der Flieger hat im Sonnenaufgang abgehoben und Berlin lag schlaftrunken im Nebel hinter mir. Sah super aus.